Schmalenbach-Preis der Schmalenbach-Stiftung
Der Schmalenbach-Preis wird alljährlich von der Schmalenbach-Stiftung für herausragende wissenschaftliche Arbeiten vergeben, die anwendungsbezogen, theoretisch bzw. empirisch fundiert sind und einen wissenschaftlichen Fortschritt der Betriebswirtschaftslehre im Dienste der Wirtschaftspraxis darstellen. Die Arbeiten sollen wie das Werk Eugen Schmalenbachs auf dem Gebiet der praxisorientierten Betriebswirtschaftslehre verwurzelt sein.
Ausgezeichnet werden Dissertationen, die durch ihren jeweiligen Betreuer und Gutachter („Doktorvater/Doktormutter“) hierfür vorgeschlagen werden. Von einem Lehrstuhl kann nur eine Arbeit eingereicht werden. Eine Eigenbewerbung ist nicht möglich.Der hohe Anspruch, den die Schmalenbach-Stiftung an eine Prämierung stellt, wird durch die in das Begutachtungsgremium berufenen Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Praxis gewährleistet. Die Juroren werden durch den Vorstand der Schmalenbach-Stiftung bestellt.
Der Schmalenbach-Preis ist mit 10.000 € dotiert und grundsätzlich nicht teilbar. Das Preisgeld ist nicht zweckgebunden.
Simon Schafheitles kumulative Dissertation umfasst drei Beiträge, die in ihrer Gesamtschau dabei helfen, Arbeitsplätze des 21. Jahrhunderts im Zusammenspiel von „intelligenter“ Technologie, (Personal-)Steuerungsprozessen und Vertrauen besser zu verstehen.
Im ersten Beitrag wird ein morphologisches Framework entwickelt, um differenziert zu beleuchten, wie intelligente Technologien Personalsteuerungsprozesse transformieren und automatisieren.Morphologische Frameworks sind aufgrund ihres modularen Baukastenprinzips sowie ihrer „Inventive Engineering“-Logik besonders geeignet, um komplexe, sich schnell entwickelnde und im Entstehen befindliche empirische Phänomene ausdifferenziert zu beschreiben. Im zweiten Beitrag hat Simon Schafheitle eine schweizweite Befragung zu Maturität und Implementierungsstrategien von intelligenten Technologien in allen Bereichen des Personalmanagements durchgeführt – mit dem Ziel sog. „extreme cases“ und „deviant cases“ für seine explorativen Fallstudien zu identifizieren. In seinem dritten Beitrag untersucht Simon Schafheitle wie es Führungskräfte schaffen, aktiv Vertrauen gegenüber ihren Mitarbeitenden zu wagen. Die Ergebnisse seiner Konfigurationenanalyse zeigen, wie selbst vertrauensskeptische Führungskräfte darin erfolgreich sein können und dass dem impliziten Menschenbild der Führungskräfte in der Vertrauensforschung bis anhin zu wenig Beachtung geschenkt wurde.
In der Gesamtschau weist die Dissertation von Simon Schafheitle eine sehr hohe Originalität, wissenschaftliche Qualität sowie eine sehr hohe Praxisrelevanz auf. Die Ergebnisse seiner Dissertation liefern nicht nur einen exzellenten wissenschaftlichen Beitrag zu drängenden, unternehmerischen Herausforderungen unserer Zeit, sondern bieten zugleich Führungskräften eine praktische Wegleitung, um sich durch die steigende Komplexität moderner Arbeitsplätze erfolgreich zu navigieren. Sie erfüllt damit in den Augen der Jury zur Vergabe des Schmalenbach-Preises 2021 die geforderte Verbindung von praktischer Relevanz und wissenschaftlicher Exzellenz.